Ein neuer Blick auf den Markt
Noch vor wenigen Jahren reichte ein schönes Foto und ein bekannter Zwingername, um Welpen in kürzester Zeit zu verkaufen.
Das war die Realität vieler Bully-Zuchten und teilweise ist sie es auch heute noch.
Doch etwas hat sich verändert: immer mehr Menschen fangen an, nachzudenken.
Man merkt es an den Kommentaren unter Posts, in Züchtergruppen oder auf Plattformen. Käufer fragen gezielter, wollen mehr wissen und hinterfragen Dinge, die früher einfach hingenommen wurden.
Sie interessieren sich nicht nur für Farbe oder Größe, sondern fragen:
„Sind die Eltern getestet?“
„Wie alt sind sie?“
„Wie oft hatte die Hündin Würfe?“
Solche Fragen zeigen: Das Bewusstsein wächst.
Der Beginn eines Umdenkens in der American Bully Zucht
Natürlich gibt es immer noch genug, die nur nach Optik/Farbe oder Preis entscheiden.
Doch parallel wächst eine neue Käuferschicht heran. Menschen, die sich informieren, vergleichen und auf Fakten achten. Nicht, weil sie alles wissen, sondern weil sie wissen wollen. Diese Entwicklung ist wichtig.
Denn sie zwingt die Zucht, ehrlicher zu werden. Wenn Käufer anfangen, sich zu interessieren, müssen Züchter anfangen, Antworten zu haben. Social Media hat das alles beschleunigt.
Unter Posts, wo früher nur Herzchen und Flammen-Emojis standen, liest man heute Kommentare wie:
„Hat der Rüde OFA-Ergebnisse?“
„Sind die Eltern Embark-getestet?“
„Warum sehen die Welpen mit acht Wochen schon so schwer aus?“
Das zeigt: Die Szene ist wacher geworden. Es gibt mehr Wissen, mehr Transparenz, aber auch mehr Diskussion. Und das ist gut so. Denn nur durch Austausch entsteht Entwicklung. Züchter, die offen mit Informationen umgehen, bekommen heute mehr Zuspruch als je zuvor. Käufer wollen keine perfekten Bilder, sondern ehrliche Einblicke. Dafür wurden in den letzten 2-3 Jahren zu viele Missstände aufgedeckt.
Wie leben die Hunde? Wie sieht die Mutterhündin im Alltag aus? Welche Untersuchungen wurden gemacht – und warum?
Ein einfaches „alles top“ reicht nicht mehr. Käufer wollen Unterlagen, Werte, Nachweise.
Und das ist der richtige Weg!
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Noch ist nicht alles perfekt in der American Bully Zucht
Trotz dieser positiven Entwicklung darf man sich nichts vormachen:
Es gibt nach wie vor viele, die sich vom Glanz blenden lassen, schnelle Deals, auffällige Farben, große Namen. Doch der Unterschied zu früher ist: immer mehr Menschen durchschauen das.
Sie informieren sich, vergleichen Preise, prüfen Stammbäume und lernen, zwischen Marketing und echter Zuchtarbeit zu unterscheiden. Dieser Lernprozess braucht Zeit, aber er läuft. Und er verändert die Szene nachhaltig. Kennels, die nie die Intention zu Untersuchungen hatten, beginnen Stück für Stück ihre Zuchthunde auswerten zu lassen. Für ehrliche Züchter ist das eine Chance. Denn wer sauber arbeitet, profitiert davon, dass Käufer genauer hinschauen.
Transparenz ist keine Bedrohung, sie ist Bestätigung. Eine gesunde Nachzucht ist eine Bestätigung.
Jede DNA-Auswertung, jedes Röntgen Gutachten, jedes OFA-Zertifikat und jedes Gespräch mit einem informierten Käufer stärkt den eigenen Ruf.
Züchter, die nichts zu verbergen haben, gewinnen mit diesem Wandel, weil Aufklärung ihnen den Rücken stärkt.
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Wissen über American Bullys ist im Kommen und das ist gut so
Nein, es ist nicht „alles vorbei“. Es gibt immer noch genug Oberflächlichkeit
Aber die Szene wird reifer. Langsam, aber stetig.
Und das ist der beste Fortschritt, den man sich wünschen kann.