
Ein exklusiver, ehrlicher und fachlich fundierter Guide – mit Augenzwinkern und Tiefgang.
Anzeige//
Jeder, der sich mit Hunden beschäftigt, hat unsere heißgeliebten Bollerschädel schon einmal gesehen – sei es auf Instagram, im Park oder als imposante Begleiter auf der Straße. Aber bevor du dich Hals über Kopf in diese Rasse verliebst und dir einen Welpen ins Haus oder in deine Wohnung holst, solltest du tief durchatmen und dir bewusst machen, was es bedeutet, einen American Bully zu besitzen. Dieser Artikel begleitet dich mit viel Fachwissen, einer Prise Humor und ehrlicher Offenheit.
Die Faszination American Bully: Mehr als nur Muskeln und ein süßes Gesicht
Der American Bully ist eine vergleichsweise junge Rasse, die erst in den 1980er Jahren durch gezielte Kreuzungen verschiedener Bulldoggen und Terrier entstand, vor allem aus dem American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier und weiteren kräftigen Rassen. Die Züchter wollten eine besonders kräftige, kompakte und dennoch freundliche Hunderasse erschaffen, die sich durch einen meistens coolen Charakter auszeichnet. Das ist gelungen: Bullys sind in der Regel anhänglich, Mensch orientiert und verträglich, aber halt nur, wenn sie gut sozialisiert sind.
Was die meisten jedoch nicht wissen: Der Bully ist keine Einheitsrasse, sondern in verschiedenen Typen und Gewichtsklassen vertreten – vom Pocket Bully, der nur 10 bis 20 Kilogramm auf die Waage bringt, bis zum XL-Bully mit mehr als 45 Kilogramm Muskelmasse. Die große Variation ist einer der Gründe, warum man sich vor dem Kauf genau informieren muss, was zu den eigenen Lebensumständen passt.

Warum der American Bully kein Hund für Zwischendurch ist
Wenn du dir einen Bully anschaffen möchtest, solltest du wissen: Diese Hunde brauchen mehr als nur Futter und einen Platz auf dem Sofa. Sie brauchen einen Menschen, der sie versteht, fordert und fördert. Ihre Charakterzüge verlangen nach Führung, Liebe und einer Portion Konsequenz – das solltest du dir vorab klarmachen.
Viele Käufer sind zunächst vom Äußeren begeistert – und das ist verständlich. Aber der Bully will nicht nur bewundert, er will leben und erlebt werden: mit langen Spaziergängen, Spielstunden, geistiger Auslastung und einem sicheren Rudel. Wer das nicht leisten kann, wird schnell an die Grenzen kommen. Das Ergebnis? Ein unausgelasteter Bully entwickelt mitunter Verhaltensprobleme, die von nervösem Kauen bis hin zu Aggressivität reichen können.
Anzeige//
Die Suche nach dem richtigen Züchter: Von Welpenfabriken und dem echten Herzblut
Der Kauf eines American Bully Welpen sollte kein Spontankauf sein. Gerade in den letzten Jahren ist der Hype um diese Rasse enorm gestiegen und leider haben viele unseriöse „Züchter“ versucht, das zu nutzen. Der Markt ist überschwemmt mit Billigwelpen, deren Eltern keine oder schlechte Gesundheitschecks haben, deren Aufzucht oft in schlimmen Verhältnissen stattfindet und bei denen die genetische Qualität keine Rolle spielt. Sie müssen ja nicht immer in schlimmen Verhältnissen leben. Aber bedenkt mal, das Ihr euch eine schwere und Knochenstarke Rasse zulegen wollt, wie blöd wäre es da, nicht wirklich drauf zu achten, ob die Elterntiere ausgewertet sind?
Der erste wichtige Tipp: Suche dir nur einen Züchter, der transparent arbeitet. Er sollte dir bereitwillig alle Gesundheitsnachweise zeigen: Hüft- und Ellbogendysplasie, Herz- und Augenuntersuchungen der Elterntiere sind Pflicht. Ebenso wichtig ist die Sozialisation: Seriöse Züchter ermöglichen dir, die Welpen in ihrem Umfeld kennenzulernen und zeigen, wie sie aufwachsen – in einer Umgebung, die geprägt ist von Liebe, Kontakt zu Menschen und anderen Hunden.
Billigwelpen, die du auf dubiosen Plattformen findest, sind nicht nur oft krank, sie verursachen auch langfristig viel Leid und Kosten. Manche Krankheiten zeigen sich erst nach Monaten, und die Schäden sind nicht immer heilbar. Da hilft kein Jammern, da hilft nur Prävention.

Gesundheit: Muskeln sind schön – aber ohne solide Basis wird’s gefährlich
Achtet darauf das Ihr keine Qualzuchten unterstützt. Können die Elterntiere/Hunde durch ihre Nasenlöcher atmen? Sind die Vorderbeine verbogen? Haben sie einen starken Hängerücken? Wird gehumpelt, oder im sitzen geschlafen? Das sind absolute Warnhinweise ! Kann sich der Hund normal hinlegen ? Kann er seine Geschlechtsteile sauber halten und putzen?
Ansonsten ist der American Bully nicht ungesünder als andere Rassen, wenn er nah am Standard gezüchtet wird. Seine ausgeprägte Muskelmasse, hilft ihm sein Knochenappart zu schonen und Gesund zu erhalten.

Charakter & Erziehung: Den Bully verstehen und ihm gerecht werden
American Bullys sind keine Hunde, nach dem Motto einfach „laufen lassen“. Sie sind intelligente, sensible und eigenwillige Begleiter, die klare Führung brauchen. Wer den Charakter eines Bullys nicht versteht, riskiert einen Hund, der nicht nur stur!!!! wird, sondern auch seinen eigenen Kopf durchsetzt und das kann im Alltag zu Problemen führen.
Sie sind oft verspielt wie Welpen und brauchen viel soziale Interaktion. Trotzdem musst du konsequent sein, denn Bullys testen gerne Grenzen aus. Ein Hundetrainer, der sich mit der Rasse auskennt, ist daher eine lohnende Investition. Lob und Belohnung funktioniert beim Vielfraß-Bully hervorragend.
Ein gut sozialisierter Bully ist in der Regel freundlich gegenüber anderen Hunden, Kindern und Fremden. Wichtig ist, dass du frühzeitig mit der Sozialisierung beginnst – vom Welpenalter an.
Kostenfaktor American Bully: Was du wirklich rechnen musst
Der Kaufpreis für einen Bully-Welpen kann je nach Züchter und Linie zwischen 2.000 und 15.000 Euro liegen – manchmal sogar mehr. Aber Vorsicht: Das ist nur der Anfang der finanziellen Verpflichtung.
Hier einige Posten, die viele unterschätzen:
- Futter: Hochwertiges Futter kostet im Jahr gerne mal 700 bis 1.200 Euro, vor allem, wenn du auf gesunde Ernährung für Haut und Gelenke achtest.
- Tierarzt: Impfungen, Vorsorge, Krankheiten können pro Jahr 300 bis 800 Euro ausmachen.
- Zubehör: Leinen, Halsbänder, Betten, Spielzeug, Pflegemittel – rechne locker 200 Euro im Jahr.
- Hundeschule: Gerade Bullys brauchen Training. Das kann von 200 bis 500 Euro jährlich reichen.
- Versicherung: Haftpflicht und eventuell Krankenversicherung kosten weitere hunderte Euros pro Jahr.
Viele unterschätzen, wie viel Zeit und Geld ein Bully tatsächlich braucht. Wer das nicht ernst nimmt, erlebt Frust – und das Tier auch.
Vorurteile & Gesetzgebung: Der Kampf gegen das Image
Leider leiden American Bullys immer noch unter Vorurteilen, die mit den „gefährlichen“ Pitbulls zusammenhängen. Einige Bundesländer und Städte haben strenge Regeln oder Auflagen für Bullys, etwa Maulkorb- oder Leinenpflicht oder sogar Haltungsverbote.
Informiere dich genau über die rechtliche Lage an deinem Wohnort, sonst droht ein böses Erwachen. Aber auch in der Nachbarschaft wirst du mit Vorurteilen konfrontiert werden. Sei vorbereitet, deinen Hund verantwortungsvoll zu führen und dein Umfeld aufzuklären. Dein Bully ist dein Botschafter und die beste Werbung für die Rasse ist ein sozial verträgliches, gut erzogenes Tier.

Die Menschen hinter dem Bully: Eine Szene mit Herz, Leidenschaft – und Drama
Die American Bully Community ist riesig, bunt und lebendig. Hier findest du Gleichgesinnte, die ihre Liebe für die Rasse teilen – von Züchtern über Trainer bis zu stolzen Besitzern. Doch wie in jeder Szene gibt es auch Meinungsverschiedenheiten, Hypes, schlechte Züchter und unzählige Online-Diskussionen.
Vernetze dich frühzeitig, besuche regionale Treffen, tausche dich aus, lerne von erfahrenen Besitzern. Das spart dir viele Fehler und öffnet dir Türen zu Fachwissen, Support und Freundschaften.
Fazit: Der American Bully will erobert, nicht gekauft werden
Der American Bully ist keine leichte Wahl. Diese Rasse verlangt Zeit, Engagement, Geld und ein großes Herz. Sie belohnt dich dafür mit einer einzigartigen Freundschaft, grenzenloser Loyalität und jede Menge Spaß.
Wenn du bereit bist, dich auf dieses Abenteuer einzulassen und dir Zeit für Recherche, einen seriösen Züchter und eine intensive Erziehung nimmst, dann erwartet dich ein wunderbarer Begleiter fürs Leben.
Aber wenn du „nur mal probieren“ oder „für den coolen Look“ kaufen willst, dann spare dir das Geld und den Stress und gönn dir vielleicht erst mal einen flauschigen unechten Labrador.
Hast du Fragen zum American Bully? Schreib uns bei Bullyion, wir begleiten dich auf deinem Weg mit Herz, Wissen und Humor!