Trächtigkeit beim American Bully

American Bullys erreichen ihre Geschlechtsreife zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat, wobei Hündinnen meist etwas früher soweit sind als Rüden. Die genaue Entwicklung ist jedoch von individuellen Faktoren abhängig. Hündinnen durchlaufen einen wiederkehrenden Paarungszyklus, der in der Regel alle sechs bis neun Monate auftritt und aus vier Phasen besteht: Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus.

Die Östrus-Phase, umgangssprachlich als „Hitze“ bezeichnet, markiert die Zeit, in der die Hündin empfängnisbereit ist. Typische Anzeichen sind gesteigertes Paarungsverhalten, vermehrtes Urinieren, eine deutliche Aufmerksamkeit gegenüber Rüden und ein charakteristischer erhöhter Schwanzwinkel. Rüden reagieren auf diese Signale mit starkem Interesse, intensiviertem Markieren und dem Verfolgen potenzieller Partnerinnen.

Die Paarung selbst erfordert Geduld und Timing, da die Hündin nur während eines kurzen Zeitfensters im Zyklus empfängnisbereit ist. War die Paarung erfolgreich, beträgt die Trächtigkeitsdauer bei Hündinnen etwa 63 Tage. Nach dieser Zeit bringt die Hündin ihre Welpen zur Welt und übernimmt deren Pflege und Versorgung, insbesondere durch das Säugen und den Schutz der Jungtiere. Die Berechnung der Trächtigkeitsdauer beginnt ab dem Tag der Befruchtung, nicht ab dem Deckakt. In den ersten Wochen zeigen trächtige Hündinnen oft nur subtile Anzeichen. Mit Fortschreiten der Trächtigkeit werden diese jedoch deutlicher: Gewichtszunahme, ein wachsender Bauchumfang und eine gewisse Lethargie zählen zu den offensichtlichen Veränderungen. Weitere Hinweise auf eine Trächtigkeit können ein gesteigerter Appetit, empfindlichere und vergrößerte Brustwarzen sowie ein verändertes Verhalten sein.

Anzeige//

Der regelmäßige Kontakt zum Tierarzt ist unerlässlich, um die Gesundheit der Hündin und der Welpen zu gewährleisten. Mittels Ultraschalluntersuchungen kann der Tierarzt die Anzahl der Welpen bestimmen und deren Entwicklung beobachten.

Ab Beginn der Trächtigkeit sollte die Hündin ein hochwertiges, speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Hundefutter erhalten. Dieses fördert ihre Gesundheit und unterstützt die Entwicklung der Welpen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie ausreichend Bewegung bekommt, ohne überanstrengt zu werden. Insbesondere in den letzten Wochen der Trächtigkeit gewinnen Ruhephasen an Bedeutung.

Instinkt und Wohlbefinden von American Bully Hündinnen

Eine trächtige Hündin weiß meist instinktiv, was für sie richtig ist. Es ist wichtig, ihr die Freiheit zu geben, sich so zu bewegen und zu verhalten, wie sie es möchte. Beobachtungen zeigen, dass Hündinnen oft selbst bestimmen, wann sie Ruhe oder Aktivität benötigen.

Die Geburt und Aufzucht von American Bullys: Verantwortung, Planung und Fachwissen

Die Geburt und Aufzucht von American Bullys gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Züchters und erfordert eine detaillierte Planung, umfangreiche Kenntnisse und ein tiefes Verantwortungsbewusstsein. Jede Phase – von der Vorbereitung über die Geburt bis hin zur Aufzucht – hat entscheidenden Einfluss auf das Wohlergehen der Mutterhündin und ihrer Welpen.


Vorbereitung auf die Geburt: Der Schlüssel zum Erfolg

Eine erfolgreiche Geburt beginnt lange vor den ersten Wehen. Folgende Punkte sollten sorgfältig geplant und umgesetzt werden:

  • Der Geburtsort: Richte einen sauberen, warmen und ruhigen Raum ein, der der Hündin Sicherheit bietet. Eine sogenannte Wurfkiste, die groß genug ist, um die Hündin und ihre Welpen aufzunehmen, eignet sich ideal. Die Wände sollten so gestaltet sein, dass die Welpen sicher sind und die Hündin dennoch bequem hinein- und heraussteigen kann.
  • Ausstattung: Bereite alle notwendigen Utensilien vor, darunter sterile Tücher, Einmalhandschuhe, eine Wärmelampe oder -matte, desinfizierte Scheren, steriles Garn sowie Ersatznahrung für die Welpen.
  • Notfallkontakte: Halte die Kontaktdaten eines tierärztlichen Notdienstes oder Deines Tierarztes griffbereit. Komplikationen können schnell lebensbedrohlich werden, und eine zügige Reaktion ist oft entscheidend.

Warum ist die Vorbereitung wichtig?
Eine gut vorbereitete Umgebung reduziert den Stress der Hündin erheblich und minimiert gesundheitliche Risiken für Mutter und Welpen. Stress kann sich negativ auf die Geburt auswirken und zu Komplikationen führen, wie verlängerten Wehen oder Ablehnung der Welpen.


Die Phasen der Geburt: Ein natürlicher Prozess mit Herausforderungen

Die Geburt gliedert sich in drei Phasen, die Du verstehen und überwachen solltest:

  1. Eröffnungsphase:
    • Dauer: 6–12 Stunden (manchmal länger).
    • Die Hündin zeigt Unruhe, hechelt stark, ist anhänglicher und beginnt mit dem Nestbau.
    • Die Körpertemperatur sinkt etwa 24 Stunden vor der Geburt um 1–1,5 °C (unter 37 °C).
    • In dieser Phase öffnet sich der Geburtskanal.
  2. Austreibungsphase:
    • Die Welpen werden geboren, oft im Abstand von 10–60 Minuten. In manchen Fällen kann der Abstand jedoch mehrere Stunden betragen.
    • Ein Welpe wird meist in einer Fruchtblase geboren, die die Hündin instinktiv öffnet.
  3. Nachgeburtsphase:
    • Jede Fruchtblase ist mit einer Nachgeburt (Plazenta) verbunden, die die Hündin ebenfalls frisst.
    • Es ist essenziell, sicherzustellen, dass alle Nachgeburten ausgeschieden werden. Zurückbleibende Plazenten können schwere Infektionen verursachen.

Wann ist Vorsicht geboten?

  • Wenn die Wehen länger als 30 Minuten andauern, ohne dass ein Welpe geboren wird.
  • Wenn die Geburt insgesamt länger als 24 Stunden dauert.
  • Wenn die Hündin starke Schmerzen zeigt oder kollabiert.

In solchen Fällen solltest Du unverzüglich einen Tierarzt kontaktieren.


Die ersten Stunden nach der Geburt: Lebenswichtige Maßnahmen

Nach der Geburt benötigen sowohl die Welpen als auch die Mutterhündin besondere Aufmerksamkeit:

  • Kolostrum: Die erste Muttermilch ist unverzichtbar. Sie enthält wertvolle Antikörper, die die Welpen in den ersten Lebenswochen schützen.
  • Nabelschnur: Falls die Hündin die Nabelschnur nicht durchtrennt, solltest Du dies übernehmen. Binde sie mit sterilem Garn ab und schneide sie etwa einen Zentimeter vom Bauch des Welpen entfernt ab.
  • Temperaturkontrolle: Neugeborene Welpen können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Eine konstante Temperatur von etwa 30–32 °C ist in den ersten Tagen unerlässlich. Verwende hierfür Wärmelampen oder -matten, aber achte darauf, dass die Welpen nicht überhitzen.

Warum ist die Temperatur so wichtig?
Unterkühlung ist eine der häufigsten Ursachen für den Tod von Neugeborenen. Sie können keine Energie aus Nahrung ziehen, wenn sie zu kalt sind, und sind auf eine externe Wärmequelle angewiesen.


Die ersten Wochen: Entwicklung und Sozialisierung

  1. Wachstum und Ernährung:
    • Die Welpen sollten täglich zunehmen. Führe ein Gewichtsprotokoll, um sicherzustellen, dass sich alle gut entwickeln.
    • Wenn die Mutter nicht genügend Milch hat, kannst Du spezielle Welpenmilch verwenden.
  2. Sozialisierung:
    • Die ersten Wochen sind prägend. Gewöhne die Welpen frühzeitig an menschlichen Kontakt, Alltagsgeräusche und andere Umwelteinflüsse.
    • Vermeide eine isolierte Haltung, da dies Verhaltensprobleme fördern kann.
  3. Hygiene:
    • Halte die Wurfkiste sauber und trocken, um Infektionen zu vermeiden. Wechsel regelmäßig die Unterlagen und desinfiziere bei Bedarf.

Die Verantwortung eines Züchters

Die Zucht von American Bullys geht weit über die Geburt hinaus. Sie beginnt mit der Auswahl der Elterntiere:

  • Genetische Gesundheit: Nur gesunde Hunde ohne Erbkrankheiten sollten zur Zucht eingesetzt werden.
  • Charakter und Konformität: Die Hunde sollten den Rassestandards entsprechen und ein ausgeglichenes Temperament haben.

Ein verantwortungsvoller Züchter trägt nicht nur zur Gesundheit und Qualität der Rasse bei, sondern schützt auch deren Ruf.

Warum ist das wichtig?
Eine unüberlegte Zucht kann genetische Probleme verstärken und zu gesundheitlichen oder verhaltensbedingten Problemen führen, die das Leben der Welpen und zukünftiger Generationen beeinträchtigen.

Anzeige//

Hündin akzeptiert ihre Welpen nicht, was tun?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Hündinnen manchmal Zeit brauchen, um sich an ihre Welpen zu gewöhnen, besonders wenn es sich um eine Erstgebärende handelt. Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Hündin ihre Welpen zunächst ablehnen kann:

  • Natürlicher Instinkt: In der Wildnis würde eine Mutterhündin ihre Welpen an einen sicheren Ort bringen und verstecken, um sie vor Raubtieren zu schützen. In einer häuslichen Umgebung kann dies dazu führen, dass die Hündin ihre Welpen zunächst ablehnt oder davon entfernt.
  • Stress oder Angst: Eine gestresste oder ängstliche Hündin kann Schwierigkeiten haben, sich um ihre Welpen zu kümmern. Dies kann durch Veränderungen in der Umgebung, unerwünschte Störungen oder eine schlechte Erfahrung während der Geburt verursacht werden.
  • Gesundheitsprobleme: Wenn die Hündin gesundheitliche Probleme hat, kann dies ihre Fähigkeit beeinträchtigen, sich um die Welpen zu kümmern. Schmerzen oder Krankheiten können sie dazu bringen, sich von den Welpen zu distanzieren.
  • Unerfahrenheit: Eine Hündin, die zum ersten Mal Mutter wird, kann unsicher sein, wie sie sich um ihre Welpen kümmern soll. In solchen Fällen kann es helfen, ihr zu zeigen, wie sie sich um die Welpen kümmern kann, indem man sie beobachtet und gegebenenfalls eingreift.

Wenn deine Hündin ihre Welpen nach der Geburt ablehnt, solltest du Folgendes beachten:

Lass deiner Hündin erst einmal Zeit, sich ein Stück weit von der Geburt zu erholen und lass sie mit den Welpen ne gute Stunde alleine. Solltest du danach immer noch bemerken, das sie keinerlei Interesse an ihren Welpen zeigt oder gar aggressiv ist, kannst du die Welpen einpacken mit der Mutterhündin und zum Tierarzt fahren um sicherzustellen, dass sie keine gesundheitlichen Probleme hat, die ihre Ablehnung verursachen könnten. Falls die Hündin unsicher oder unerfahren ist, kannst du sie bei der Pflege der Welpen unterstützen. Dies kann das Säubern der Welpen, das Anbieten von Nahrung und die Schaffung einer warmen Umgebung einschließen. Geben deiner Hündin Zeit, sich an die Welpen zu gewöhnen. Manchmal kann es einige Stunden oder sogar Tage dauern, bis sie sich wohler fühlt. In dieser Zeit muss dennoch die Nahrung und Wärme für die Welpen sichergestellt sein.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass einige Hündinnen möglicherweise nie eine starke Bindung zu ihren Welpen entwickeln. Wenn die Hündin jedoch aggressiv gegenüber den Welpen ist oder Anzeichen von Gewalt zeigt, solltest du sofort professionelle Hilfe von einem Tierarzt in Anspruch nehmen, um die Situation sicher zu klären.

Encanto Bullys

Die Geburt und die darauf folgende Welpenzeit sind zweifellos eine der faszinierendsten und schönsten Phasen im Leben eines Züchters. Sie markieren den Beginn eines aufregenden Abenteuers, sowohl für die heranwachsenden Welpen als auch für die verantwortungsbewussten Züchter, die sie betreuen.

Wenn die kleinen Welpen ihre Augen öffnen, eröffnet sich eine Welt der Entdeckungen und Lernmöglichkeiten für sie. Jeder Tag bringt neue Erfahrungen, sei es das erste Wackeln auf unsicheren Beinen, das spielerische Erkunden ihrer Umgebung oder die ersten zaghaften Kontakte zu ihrer Mutter und Geschwistern. Diese Entwicklungsphasen sind von einer beispiellosen Schönheit geprägt, da die Welpen ihre Persönlichkeiten entfalten und die Welt um sich herum erkunden.

Die Rolle der Züchter in dieser Zeit kann nicht genug betont werden. Sie sind verantwortlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mutterhündin und der Welpen. Dies umfasst die Bereitstellung einer sicheren und sauberen Umgebung, die richtige Ernährung und tierärztliche Versorgung sowie die Sozialisierung der Welpen, um sicherzustellen, dass sie gut auf ihr zukünftiges Zuhause vorbereitet sind.

Es ist von größter Wichtigkeit zu betonen, dass die Zucht eine verantwortungsvolle Aufgabe ist, die ausschließlich in die Hände erfahrener Züchter gehört. Diese Züchter sollten nicht nur über fundiertes Wissen in der Hundezucht verfügen, sondern auch ein starkes ethisches Engagement für das Wohl der Tiere zeigen. Nur durch diese sorgfältige und professionelle Herangehensweise kann sichergestellt werden, dass die Geburt und die Welpenzeit zu einer wahrhaft wunderbaren und bereichernden Erfahrung für alle Beteiligten werden.

Bullyion

Bullyion wurde mit der Vision gegründet, eine Plattform zu schaffen, die sich exklusiv mit der American Bully Rasse beschäftigt. Das Magazin hat sich schnell als führende Informationsquelle etabliert und richtet sich an Züchter, Hundebesitzer und Liebhaber der Rasse. Ursprünglich aus Hamburg stammend, wurde Bullyion ins Leben gerufen, um eine Verbindung zwischen der Züchter-Community zu fördern und den Austausch über die Rasse zu erleichtern. Die Hauptintention von Bullyion ist es, verantwortungsvolle Zuchtpraktiken zu unterstützen und qualitativ hochwertige Informationen zu verbreiten. Die Plattform setzt sich dafür ein, dass nur Hunde mit ABKC-Papieren und entsprechender gesundheitlicher Auswertung präsentiert werden, um die Qualität und das Wohlbefinden der Tiere zu fördern. Zudem möchte Bullyion Züchtern und Interessierten hilfreiche Inhalte bieten – von Zuchtinformationen über Gesundheitsthemen bis hin zu Trainings- und Sportempfehlungen. Ein zentraler Aspekt ist die Förderung der verantwortungsvollen Haltung und Zucht, um Missverständnisse über die Rasse zu beseitigen und deren positive Eigenschaften als treue, liebevolle Begleiter hervorzuheben. Bullyion soll eine Community bilden, die auf respektvolle und ethische Zuchtpraktiken setzt.

Related Posts

EIGNET SICH DER AMERICAN BULLY ALS FAMILIENHUND?

Auf Social Media begegnen uns immer wieder emotionale Bilder und Videos, die Kinder mit Hunden zeigen. Auch wenn manche Clips fragwürdig wirken, lassen wir das hier außen vor. Aber wie…

Weiterlesen...
American Bully: Die Wahrheit hinter der Trendrasse – Typen, Merkmale & Mythen

Der American Bully ist die am schnellsten wachsende Hunderasse weltweit und erfreut sich rasant steigender Beliebtheit. Kaum jemand, der nicht mindestens eine Person kennt, die einen American Bully besitzt. Doch…

Weiterlesen...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fast verpasst

Geld schmeckt – Gesundheit nicht: Wenn American Bullys zur Ware verkommen

Geld schmeckt – Gesundheit nicht: Wenn American Bullys zur Ware verkommen

Hunde-Führerschein statt Rasseliste? Neue Regelung für Berlin

Hunde-Führerschein statt Rasseliste? Neue Regelung für Berlin

American Bully XL beißt 84j Mann und wurde erschossen

American Bully XL beißt 84j Mann und wurde erschossen

XXL Balu unter der Lupe – American Bully XL

XXL Balu unter der Lupe – American Bully XL

Was ist eigentlich ein DNA-Test für American Bullys und warum interessiert uns das?

Was ist eigentlich ein DNA-Test für American Bullys und warum interessiert uns das?

ABKC Show´s und Hundeshows – Ein Blick hinter die Kulissen

ABKC Show´s und Hundeshows – Ein Blick hinter die Kulissen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner