Volkan – eine Tragödie, ein Wendepunkt und die Frage: Was lernen wir daraus?

Der Fall Volkan aus Hamburg-Wilhelmsburg bleibt unvergessen. Ein kleiner Junge, gerade einmal sechs Jahre alt, verliert auf brutalste Weise sein Leben – durch zwei Hunde, zwei sogenannten Kampfhunden. Dieses Ereignis war nicht nur persönlich und furchtbar für die Familie, sondern ein politisches Erdbeben. Es veränderte die Hundegesetze in Hamburg und beeinflusst bis heute, wie Menschen über bestimmte Rassen sprechen.

Doch was bleibt übrig, wenn wir die Emotionen mal zur Seite legen? Was lernen wir wirklich aus dieser Tragödie?

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Die Fronten sind verhärtet – aber beide liegen daneben

Auch über 20 Jahre später sehen wir das gleiche Muster:

  • Auf der einen Seite die Kampfschmuser-Fraktion, die behauptet, diese Hunde seien durchweg missverstandene Sofahocker, die man ohne Weiteres in jede Familie packen kann.
  • Auf der anderen Seite die Anti-Kampfhunde-Fraktion, die diese Rassen pauschal als tickende Zeitbomben sieht, die man am besten sofort verbietet.

Beide Lager schießen am Ziel vorbei. Denn die Realität ist komplexer. Und genau darin liegt die Wahrheit, die viele nicht hören wollen.

Sind „Kampfhunde“ von Natur aus gefährlich?

Nein. Kein Hund dieser Welt kommt böse auf die Welt. Aggression, Unsicherheit oder ein unkontrolliertes Verhalten sind immer Ergebnisse von Genetik, Haltung, Erziehung, Erfahrungen – also von einem Mix aus Natur und Umfeld.

Aber: Es wäre genauso falsch zu behaupten, dass jede(r) Hund dieser Rassen automatisch völlig unproblematisch ist. Ein Bully, ein Staff, ein Pit, ein Rottweiler – sie alle bringen genetische Anlagen mit.

  • Sie sind kräftiger als ein Dackel.
  • Sie haben einen stärkeren Willen als ein Retriever.
  • Manche Linien wurden gezüchtet für Aufgaben, die mit Durchsetzungsvermögen, Schmerzunempfindlichkeit und Zielstrebigkeit zu tun hatten.

Das macht sie nicht „böse“. Aber es macht sie besonders. Und genau deshalb muss man sie auch so behandeln.


Verantwortung statt Ideologie

Ein Hund ist kein Lifestyle-Accessoire und auch kein „Kampfschmuser“-Poster.
Er ist ein Lebewesen mit Genetik, Charakter, Eigenheiten.

Wer sich eine dieser Rassen holt, trägt eine besondere Verantwortung:

  • Er muss wissen, was an der Leine hängt.
  • Er muss sich informieren, wie er mit diesem Hund umgehen muss.
  • Er muss akzeptieren, dass Training, Führung und klare Regeln keine Option, sondern Pflicht sind.

Diese Hunde sind unfassbar loyal, intelligent, sportlich und treu – wenn sie fair geführt werden. In den falschen Händen aber können sie zu einer echten Gefahr werden.

Und das ist der Punkt: Nicht die Rasse macht den Skandal. Der Mensch dahinter entscheidet, wie diese Power eingesetzt wird.

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Die Wahrheit liegt in der Mitte

Der Fall Volkan zeigt, wie gefährlich Extreme sind:

  • Wer Hunde dieser Rassen verteufelt, sorgt für pauschale Hetze und nimmt Menschen Chancen, großartige Hunde kennenzulernen.
  • Wer Hunde dieser Rassen verharmlost, verkennt ihre Anlagen und riskiert, dass Halter überfordert sind.

Die Wahrheit ist:
👉 Diese Hunde sind nicht „Monster“.
👉 Aber sie sind auch nicht für jede(n) geeignet.

Sie brauchen Respekt, Führung und Klarheit. Und sie brauchen Halter, die verstehen, was Genetik bedeutet.


Was wir wirklich brauchen – heute mehr denn je

Die Diskussion um Volkan ist immer noch aktuell. Gerade jetzt, wo Social Media Meinungen in Sekunden verstärkt und Extreme lauter werden als die Mitte, brauchen wir eine klare Stimme:

  • ❌ Keine Panikmache durch Medien, die jeden Vorfall skandalisieren.
  • ❌ Kein Schönreden, nur um die eigene Lieblingsrasse zu verteidigen.
  • ✅ Mehr Aufklärung über Zucht, Genetik und Haltung.
  • ✅ Mehr Konsequenz bei Haltern, die ihre Hunde nicht im Griff haben.
  • ✅ Mehr Verantwortung, bevor überhaupt etwas passieren kann.

Fazit

Der Fall Volkan ist ein Mahnmal. Er hat gezeigt, was passiert, wenn Menschen ihre Verantwortung nicht ernst nehmen.

Die Lehre ist nicht, dass „Kampfhunde“ pauschal gefährlich sind. Die Lehre ist:
👉 Jeder Hund muss als Individuum gesehen werden – mit Genetik, Charakter und Geschichte.
👉 Wer das versteht und entsprechend führt, bekommt einen loyalen Begleiter fürs Leben.
👉 Wer das ignoriert oder verharmlost, riskiert Katastrophen.

Die Wahrheit liegt nicht im Schwarz. Nicht im Weiß. Sondern in der Mitte.
Und genau dort müssen wir anfangen zu diskutieren.

Bullyion

Bullyion wurde mit der Vision gegründet, eine Plattform zu schaffen, die sich exklusiv mit der American Bully Rasse beschäftigt. Das Magazin hat sich schnell als führende Informationsquelle etabliert und richtet sich an Züchter, Hundebesitzer und Liebhaber der Rasse. Ursprünglich aus Hamburg stammend, wurde Bullyion ins Leben gerufen, um eine Verbindung zwischen der Züchter-Community zu fördern und den Austausch über die Rasse zu erleichtern. Die Hauptintention von Bullyion ist es, verantwortungsvolle Zuchtpraktiken zu unterstützen und qualitativ hochwertige Informationen zu verbreiten. Die Plattform setzt sich dafür ein, dass nur Hunde mit ABKC-Papieren und entsprechender gesundheitlicher Auswertung präsentiert werden, um die Qualität und das Wohlbefinden der Tiere zu fördern. Zudem möchte Bullyion Züchtern und Interessierten hilfreiche Inhalte bieten – von Zuchtinformationen über Gesundheitsthemen bis hin zu Trainings- und Sportempfehlungen. Ein zentraler Aspekt ist die Förderung der verantwortungsvollen Haltung und Zucht, um Missverständnisse über die Rasse zu beseitigen und deren positive Eigenschaften als treue, liebevolle Begleiter hervorzuheben. Bullyion soll eine Community bilden, die auf respektvolle und ethische Zuchtpraktiken setzt.

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One thought on “Volkan – eine Tragödie, ein Wendepunkt und die Frage: Was lernen wir daraus?

  1. Ich bin der Meinung hund ist gleich raubtier und zwar egal welche Rasse oder hybrid manche größer andere kleiner aber vegetarisch ist da keiner

    1. Dass Hunde Raubtiere sind, stimmt biologisch: Sie gehören zu den Carnivora und haben entsprechende Instinkte. Gleichzeitig zeigen die Daten deutlich, dass Verhalten nicht nur vom Grundbauplan eines Raubtieres abhängt, sondern stark von Zuchtziel, Umwelt, Training und individueller Prägung beeinflusst wird.

      Ein Hund ist also nicht automatisch gefährlich, nur weil er ein Raubtier ist. Viele Rassen haben seit Generationen ein Temperament, das auf Kooperation mit dem Menschen ausgelegt ist. Entscheidend bleibt, wie Mensch und Hund zusammengeführt und geführt werden.

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